Die Um­satz­be­tei­li­gung ist mitt­ler­wei­le nicht mehr weg­zu­den­ken aus den Ar­beits­ver­trä­gen an­ge­stell­ter Zahn­ärz­te und bie­tet so­wohl Ar­beit­neh­mern als auch Ar­beit­ge­bern ei­ne at­trak­ti­ve Ba­sis der Zu­sam­men­ar­beit. Auf der ei­nen Sei­te er­hält der an­ge­stell­te Zahn­arzt den An­reiz, sei­ne Wirt­schaft­lich­keit zu op­ti­mie­ren, und geht nicht die Ri­si­ken der ei­ge­nen Nie­der­las­sung ein; auf der an­de­ren Sei­te stei­gen die Per­so­nal­kos­ten des Pra­xis­in­ha­bers nur dann, wenn auch mehr Um­satz er­wirt­schaf­tet wur­de. Ver­lus­te sind in die­ser Hin­sicht al­so aus­ge­schlos­sen. Er­mitt­lungs­grund­la­ge der Um­satz­be­tei­li­gung ist in der Re­gel der per­sön­li­che zahn­ärzt­li­che Ho­no­rar­um­satz, ggf. un­ter Be­rück­sich­ti­gung von Ma­te­ri­al­kos­ten und be­schränkt durch die Prä­mis­se, dass das Ho­no­rar die Pra­xis tat­säch­lich er­reicht ha­ben muss. Eben­so soll­te ei­ne Kor­rek­tur­klau­sel fest­hal­ten, in­wie­fern Ho­no­rar­kür­zun­gen bei der Er­mitt­lung der Um­satz­be­tei­li­gung ein­be­zo­gen werden.

Zu­läs­sig ist die Um­satz­be­tei­li­gung nur dann, so­lan­ge sie nicht als al­lei­ni­ges Ver­gü­tungs­in­stru­ment dient, da dies mit ei­nem für den an­ge­stell­ten Zahn­arzt un­kal­ku­lier­ba­ren Ri­si­ko ver­bun­den wä­re. Die Recht­spre­chung hat die­se Auf­fas­sung be­stä­tigt. Viel­mehr ist der Pra­xis­in­ha­ber ver­pflich­tet, ein Grund­ge­halt zu zah­len, des­sen Hö­he zwar grund­sätz­lich im Ein­zel­fall zu prü­fen ist; als Richt­wert kann ge­mäß Bun­des­ar­beits­ge­richt al­ler­dings ein Be­trag in Hö­he von zwei Drit­teln des bran­chen­üb­li­chen Ge­halts an­ge­nom­men werden.

Bei all den Vor­tei­len muss der Pra­xis­in­ha­ber Fol­gen­des be­ach­ten: Der An­spruch auf Lohn­fort­zah­lung sei­tens des an­ge­stell­ten Zahn­arz­tes er­streckt sich auch auf die Um­satz­be­tei­li­gung. Grund­la­ge ist der Durch­schnitts­wert der Um­satz­be­tei­li­gun­gen, der sich je nach Grund der Nicht­tä­tig­keit auf die letz­ten drei Mo­na­te (Ur­laub) bzw. die letz­ten zwölf Mo­na­te (Krankheit/Feiertage) bezieht.

Ins­ge­samt stellt sich die Um­satz­be­tei­li­gung als ei­ne in­ter­es­san­te Al­ter­na­ti­ve zum gänz­li­chen Fest­ge­halt dar, die die In­ter­es­sen al­ler Par­tei­en be­rück­sich­tigt und den Pra­xis­er­folg po­si­tiv be­ein­flus­sen kann.

Vor- und Nach­tei­le der Umsatzbeteiligung

Nach­tei­leVor­tei­le
  • Lohn­fort­zah­lung bei Krank­heit, Ur­laub und Feiertagen
  • Grund­ge­halt muss ge­zahlt werden*
  • Fil­ter, jun­ge Zahn­ärz­te zu fin­den, die sich ent­spre­chen­de Um­sät­ze zutrauen
  • An­reiz für jun­ge Zahn­ärz­te, durch Fort­bil­dung und Mehr­ar­beit hö­he­re Um­sät­ze zu er­zie­len, um das ei­ge­ne Ge­halt zu erhöhen
  • ggf. Mög­lich­keit der pri­va­ten Ver­si­che­rung, da Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze über­schrit­ten wer­den kann
  • Ver­gü­tungs­sy­tem weckt un­ter­neh­me­ri­sche Anreize

* wird als Ge­halt ein Pro­zent­satz vom Ho­no­rar­um­satz des An­ge­stell­ten ver­ein­bart, wird bei der Ab­rech­nung das ver­ein­bar­te Fest­ge­halt von die­sem An­spruch abgezogen.

Ho­no­rar­um­satz pro Monat:20.000 €
Be­tei­li­gungs­pro­zent­satz:25 %
Fest­ge­halt:3.000€
An­spruch aus Um­satz­be­tei­li­gung (25 % von 20.000 €):5.000 €
mi­nus be­reits er­hal­te­nes Festgehalt
- 3.000 €
Nach­zah­lungs­an­spruch:
2.000 €