Sikomed-Praxisabgabemanagement
Wege zur erfolgreichen Praxisabgabe
Bis 2006 überstieg die Anzahl der Existenzgründer die Anzahl der Zahnärzte, die ihren Beruf aufgaben und ihre Praxis veräußerten. Mit dem Kauf einer Praxis verbanden die Existenzgründer das Ziel, die Investitionskosten gering zu halten und das Existenzgründungsrisiko zu mindern, da mit der Fortführung des erworbenen Betriebs auch ein laufender Einnahmenstrom verbunden war. Mittlerweile haben sich die Marktverhältnisse verändert. Die Anzahl der Praxisaufgaben überschreitet seit 2007 die Anzahl der Existenzgründungen deutlich. Gleichzeitig hat sich in den letzten Jahren durch die Erhöhung der Anzahl angestellter Zahnärzte die Versorgungsdichte erhöht, so dass es immer schwieriger wird, einen Nachfolger für die eigene Praxis zu finden. Trotz dieser Problemstellung werden Maßnahmen zum Verkauf einer Praxis häufig erst dann eingeleitet, wenn die Berufsaufgabe unmittelbar bevorsteht. Wird die Praxisabgabe aber nicht frühzeitig vorbereitet, ist der abgebende Zahnarzt von den im Zeitpunkt der Praxisaufgabe vorherrschenden Marktpreisen und Marktverhältnissen abhängig. Deshalb ist es sinnvoll, sich frühzeitig mit den verschiedenen zur Verfügung stehenden Abgabevarianten zu beschäftigen und Maßnahmen zu ergreifen, noch ungenutzte Potentiale der Praxis und damit auch Umsätze und Gewinne zu heben. Ein sinnvolles Praxisabgabemanagement muss deshalb systematisch und frühzeitig die verschiedenen Abgabevarianten evaluieren und in die Praxis umsetzen. Die nachfolgend aufgezeigten Wege einer erfolgreichen Praxisabgabe berücksichtigen nicht den klassischen Verkauf an einen Übernehmer und die kurzfristige Aufgabe der Praxistätigkeit. Ein solcher Verkauf erzielt regelmäßig nicht die Preise, die mit den hier beschriebenen Praxisabgabeformen einhergehen.
5 WEGE DER PRAXISABGABE
Verkauf der Praxis zum heutigen Zeitpunkt
an ein zahnärztliches Netzwerk (institutionelle Anleger)
Verkauf der Praxis zum heutigen Zeitpunkt
gegen Zahlung einer umsatzabhängigen Pacht für den Zeitraum der weiteren Nutzung (Sale and lease back)
Integration in eine andere zahnärztliche Praxis
ggf. mit Bildung eines MVZs (mit zwei Standorten)
Überführung der Einzelpraxis in ein MVZ
Anstellung weiterer Zahnärzte und sukzessive Reduzierung der eigenen zahnärztlichen Tätigkeit
Anstellung eines Zahnarztes
zum heutigen Zeitpunkt, der die Praxis zum Zeitpunkt der gewünschten Abgabe übernimmt